„Die zerstörte fotografische Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin wieder sichtbar machen“
Auf der Grundlage von Abbildungen aus zeitgenössischen Publikationen soll ein Teil der fotografischen Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft digital wieder hergestellt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Das Institut wurde 1919 von dem Mediziner Dr. Magnus Hirschfeld in Berlin gegründet, 1933 durch die Nationalsozialisten geschlossen, seine Bestände geplündert und zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 verbrannt.
Die bislang ermittelten Objekte der fotografischen Sammlung – derzeit etwa 400 Seiten mit insgesamt rund 520 Abbildungen – leisten einen Beitrag dazu, queere Geschichte zurück ins kollektive Gedächtnis zu bringen. Sie spiegeln aber auch die von den Nationalsozialisten zerstörte Sexualwissenschaft und Sexualreformbewegung wider und überkreuzen sich damit mit Wissenschafts- und Bewegungsgeschichte. Die Sichtbarkeit einer frühen queeren Subkultur, einer emanzipatorischen Sexualwissenschaft und Reformbewegung, deren Zentrum immer Berlin war, illustrieren einen lange in Vergessenheit geratenen Teil der Stadtgeschichte sowie das Ringen um Rechte und Akzeptanz marginalisierter Gruppen, was noch heute von hoher Relevanz ist.
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